Windkraft Feurenmoos: Enercon statt Vestas

Stadtwerke Schramberg Wassergefährdung "sehr unwahrscheinlich"r

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Im Vorfeld der Windkraftdiskussionen am Donnerstag im Gemeinderat (wir berichten an anderer Stelle) hat der Sprecher der Stadtwerke Tübingen Ulrich Schermaul von einer wichtigen Änderung der bisherigen Pläne berichtet: Statt einer Vestas-Anlage mit einer Nabenhöhe von 199 Metern plane man nun mit einer Enercon-Anlage mit 175 Metern Nabenhöhe.

Schramberg. Die Umplanung von der Vestas V172 auf den Anlagentyp Enercon E175 reduziere „die Gesamthöhe der Anlage deutlich von 285 m (V172) auf 263 m (E175)“, schreibt Schermaul der NRWZ.  „Ein weiterer Vorteil der Enercon E175 ist ihre getriebelose Konzeption, wodurch kein Getriebeöl in der Gondel benötigt wird.“ Dieses Firmenvideo zeigt den Aufbau einer solchen Anlage.

Damit verringert sich auch die von den Windkraftgegnern vorgebrachte Gefahr einer Gewässerverunreinigung weiter.

Nur Wasserschutzzone IIIa tangiert

Zum Thema Wasser stellt Stadtwerkeleiter Peter Kälble in einer Antwort auf eine Anfrage der NRWZ klar, es sei ausschließlich eine „Schutzzone IIIa des Wasserschutzgebiets der Tiefbrunnen Schönbronn I und II betroffen“. In Schutzzonen II seien der Bau und Betrieb von Erneuerbare Energieanlagen verboten. In Schutzzonen III „sind Bau und Betrieb derartiger Anlagen grundsätzlich unter Beschränkungen möglich. Dies ist im Einzelfall zu prüfen.“

Das Wasserschutzgebiet sei bereits 1976 ausgewiesen worden. „Wir gehen bis auf Weiteres nicht von einer Notwendigkeit der Neuabgrenzung des Wasserschutzgebiets aus“, heißt es weiter in der Stellungnahme der Stadtwerke Schramberg.

Kaum Risiko fürs Grundwasser

Zu den von Windkraftgegnern angeführten Gefahr der Trinkwasserqualität durch wassergefährdende Stoffe heißt es, während der Bauphase seien wegen der erforderlichen großen Erdbewegungen am ehesten Risiken für die Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität wahrscheinlich. „Ein für längere Zeit unbemerkter Austritt von größeren Mengen wassergefährdender Stoffe während des Baus (und auch des Betriebs) von Windkraftanlagen halten wir für sehr unwahrscheinlich.“

Die Karte der Stadtwerke zeigt gelb schraffiert das vorgeschlagene Vorranggebiet für Windkraftanlagen. lila umrandet die Wasserschutzzonen IIIa, hellblau die Zonen II, hellgrün Zonen I. Grafik Stadtwerke Schramberg.

Sollte dies dennoch geschehen, müssten eventuell kontaminierte Erdschichten geborgen und entsorgt werden. „Ein Eindringen in tiefe, grundwasserführende Schichten ist unter Einhaltung von Risikomanagementmaßnahmen nicht zu erwarten.“ Die notwendigen Auflagen und deren Überwachung während der Bauphase sei Aufgabe des Wasserwirtschaftsamts beziehungsweise der Genehmigungsbehörde.

Aus den beiden Tiefbrunnen in Schönbronn haben die Stadtwerke im letzten Jahr gut 80.000 Kubikmeter Trinkwasser entnommen, das sind etwa sieben Prozent der gesamten Abgabemenge in Schramberg.

Zwei weitere Tiefbrunnen auf Mariazeller Gemarkung seien vom Vorranggebiet für Windkraftanlagen nicht betroffen. Dasselbe gelte für Hardt. Schließlich versichern die Stadtwerke Schramberg, es seien ihnen „keine Beeinträchtigungen auf eine unserer Quellen oder Tiefbrunnen“ durch die bestehenden Windkraftanlagen bekannt.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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